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Das tapfere Schneiderlein näht: das Porti


Heute gibt es für dich wieder eine Nähanleitung.

Diese Portis – von Portemonnaie oder eingedeutscht Portmonee (diese Schreiweise tut mir in den Augen weh, obwohl auch sie korrekt ist) tragen und bewahren nicht nur dein Geld für dich, sondern auch alle anderen Dinge die dir lieb und wichtig sind. Eine Freundin nutzt es als Medikamententäschchen, eine andere für Ihre Bankkarten.

„Trash to Treasure“ ist mein Leitgedanke, und diese Portis sind ein weiterer Teil davon. Sie fügen sich zu den Bildern aus Aufgelesenem (Dailies, Künstlis) und zu den textilen Wesen. All diese Dinge sind aus gefundenen Sachen entstanden, so auch die Portis. Jedes besteht aus 18 verschiedenen Stoffen plus einer für das Innenleben.

Schwierigkeitsstufe: 1 von 3

Zeitaufwand: ca. 2.5h

Geeignete Stoffe: Webstoffe aus Baumwolle, Leinen, Viskose, Seide; Jersey aus Baumwolle, Viskose, Seide, Wolle; Frottee (schwierig zu verarbeiten sind halbtransparente Foulards aus Polyester)

 

VORBEREITUNG
Ca. 10 cm Klettverschluss, Farbe nach Wahl
Passenden Nähfaden

Sammle 19 unterschiedliche Stoffe. Denke dabei auch an Socken, Unterwäsche, Regenjacken, Daunenjackenbeutel, Tischtücher, Servietten, Taschentücher, Innentaschen von Anzughosen usw. Schneide die Stücke zu und verwende jeden nur eninmal. Die Grösse entspricht etwa deinem Mittelfinger plus etwas Rand. Da ich nie messe und alles per Augenmass fertige, gebe ich dir keine Massangaben. So fallen alle Portis unterschiedlich aus – passend zu unterschiedlichen Bedürfnissen.

Ordne sie für dich stimmig an. Frage dich:

Willst du eine Abfolge wie ein Regenbogen kreieren?
Oder Farbkontraste schaffen?
Oder vor allem mit Muster spielen?
Ist dir der Hell-Dunkelkontrast wichtig?
Gefällt dir unbunt oder bunt? Oder beides?
Aussen bunt und Innen neutral oder umgekehrt?
Dann: Ist möglicherweise die Rückseite des Stoffs interessanter als die Vorderseite?
Was passiert, wenn du ein halbtransparenter Stoff auf einen anderen legst?

Spiele so lange rum, bis dir das Ergebnis gefällt und sich ganz nach dir anfühlt. Bild 1

NÄHEN

Füge die Streifen an den Längsseiten zusammen. Mache das bei allen drei Reihen. Bild 2
Nähe dann die Reihen quer zusammen, bist du ein Rechteck hast. Bild 3

Wähle einen passenden Stoff für das Innenleben, schneide ihn so gross wie das Rechteck zu und nähe die zwei Teile wie eine Tasche zu. Der obere Teil bleibt offen; die schöne Seite ist Innen. Bild 4 + 5
Wende das Stück auf die schöne Seite und nähe die offene Kante von Hand zu. Bild 6

Bügeln und absteppen. Das Muster kann sein wie ein Labyrinth, oder gerundet wie der Wolkenhimmel, gezackt wie ein Blitz, ein Karo oder vollkommen willkürlich. Wähle was dir gefällt.
Nähe an den schmalen Kanten Klettverschlüsse an. Bild 8
Falte das Stück und schliesse die Seitennähte auf der falschen Seite. Wenden, freuen und befüllen. Bild 9

IMPULS
Bügle die Stücke während des ganzen Arbeitsprozesses immer wieder. Das Resultat wird schöner und die Verarbeitung leichter.

Mach dich nicht verrückt, wenn Nähte schief und die einzelnen Teile unterschiedlich gross sind. Genau dies macht dein Porti einzigartig und lebendig.
Besticke einzelne Stoffstücke vor der Verarbeitung.
Wähle für das Innenleben einen festeren Stoff wie Leinen, Hanf oder ein Mischgewebe. Geld hat scharfe Kanten und scheuert ein feines Baumwollstöffchen schnell durch.
Entscheide dich für Polyesterfaden. Er ist robuster und etwas elastisch.
Idee: Wähle unterschiedliche Fadenfarben für die Ober- und Unterseite des Stückes.
Der Klettverschluss kann kontrastieren oder sich einfügen.

 

Das Ganze funktioniert auch quer statt längs oder überhaupt ohne Schema. Experimentiere!

Gutes Gelingen.

Alles Liebe, Barbara


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