Diese Anleitung zeigt dir, wie du zu deinen eigenen Pflanzenfarben kommst. Sie besteht aus vier Teilen, das ist der dritte Teil. Teil eins findest du da, und Teil zwei hier.
Dieser Schritt ist nicht aufwändig, braucht aber ein wenig Geduld. Die Pflanzenteile müssen gemahlen werden, damit sie zu einem farbgebenden Stoff werden. Dazu müssen sie ganz trocken sein.
Auslegen
Am besten legst du die gesammelten Pflanzen auf einem saugfähigen Untergrund locker aus. Das kann Papier oder Stoff sein. Sie sollten sich möglichst nicht berühren, so dass sie gut belüftet sind. Ist es Winter und du hast eine Bodenheizung, ist der Boden ein guter Ort. Im Sommer ist ein Platz oben im Raum wie auf einem Schrank günstiger, weil die Wärme steigt. Manche Pflanzenteile wie Blütenblätter sind innert einem bis drei Tage trocken, je nach Fleischigkeit der Blätter. Pilze hingegen benötigen zehn Tage bis zwei Wochen. Wenn du magst, wende sie einmal am Tag.
Mahlen
Sind die Pflanzen ganz trocken, kannst du sie in einer Kaffeemühle mahlen. Eine andere Möglichkeit wäre ein Mörser, doch da werden sie nicht ganz so fein pulverisiert werden können. Um gute Ergebnisse zu erzielen, solltest du die Mühle gut befüllen, aber nicht stopfen. Dann die Mühle zehn Sekunden laufen lassen und wieder befüllen. Diesen Vorgang so oft wiederholen, bist der Mahlbehälter maximal gefüllt ist. Anschliessend die Mühle rund eine Minute oder so lange, bis das Material fein vermahlen ist, laufen lassen. Kleinere Mengen werden in der Mühle nicht pulverisiert, sondern nur verkleinert. Doch da gibt es einen Trick: Während du mahlst, schüttelst du die Pflanzenteile immer wieder gegen unten zu den Messer hin.
Sieben
Um ein möglichst feines Pulver zu erhalten, siebe das Pulver durch ein Kaffeesieb. Je feiner ein Pigment, umso homogener wird die Farbe daraus.
Jetzt sind deine Pigmente bereit, verarbeitet zu werden. Beachte, auch wenn sie zauberschön aussehen und du sie tagelang anschauen möchtest, bewahre sie lichtgeschützt auf. Du weisst, ihre farbige Seele entfleucht sonst.
Und hier geht es weiter zu Teil 4, binden und veredeln.
Alles Liebe, Barbara
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