- Was möchte sich in dir öffnen?
- Wie gefällt dir die Farbe Weiss?
- Magst du die Vielfalt in dein Leben einladen?
Bestimmt kennst auch du der gute Freund «Autopilot». Mir jedenfalls ist er wohl bekannt. Ich schätze ihn in den Momenten, wenn er mir den Alltag erleichtert und mein Gehirn im Sparmodus Dinge erledigt. Doch allzu oft führt er mich auf den altbekannten Wegen spazieren, die nicht mehr zu meinen aktuellen Bedürfnissen passen. Damit wird ein Impuls leicht übergangen, Neues hat es schwer, in meinem Leben Fuss zu fassen.
Doch vielleicht klopft auch bei dir das Weisse an deine Türe? Weiss enthält alles: Weisses Licht lässt sich mit einem Prisma zerlegen in die sechs Spektralfarben violett, blau, grün, gelb, orange und rot. Ein weisses Objekt strahlt alle Farben ab. Ein weisses Blatt Papier enthält alle Möglichkeiten und nimmt alles auf, was sich dort an Formen, Farben und Worten zeigen will.
Weiss steht daher für den Neubeginn und für vielfältige Möglichkeiten. Es ist noch nichts manifestiert, und das Neue ist eingeladen, bei dir zu landen. Weiss ermöglicht den Raum, den es braucht, um auch den Schatten einzuladen. Mit was tust du dich schwer? Was magst du partout nicht bei dir haben? Was weist du vehement von dir? Mit welchen Dingen, Menschen, Eigenschaften und Verhaltensweisen willst du unter keinen Umständen etwas zu tun haben? Lade mit der Unterstützung des Weissen auch das in dein Leben ein. Der Regenbogen bevorzugt keine besondere Farbe.
Zum Ausprobieren:
Setze dich bequem hin und atme einige Male tief ein und aus. Setze dich ganz in deinen Körper. Spüre die Schwerkraft auf dich wirken und sinke in deine physische Heimat hinein. Bist du ganz angekommen, lenke deine Aufmerksamkeit auf die Farbe Weiss. Lade weiss-silbernes Licht zu dir ein. Wo möchte dieses weisse Licht hinfliessen? Welchen Bereich deines Lebens, deines Körpers oder deiner Seele möchte das Weisse erhellen und beleuchten? Magst du dich für dieses Weiss öffnen?
Bei mir so:
Weiss hat meine Aufmerksamkeit seit ein paar Tagen auf sich gezogen, nachdem diese Farbe für mich jahrelang im Schatten lag. Zeitgleich merke ich, dass ich mir mit meinem Perfektionismus das Leben schwer mache. Ich bin sehr bemüht, das, was mir nicht gefällt, aus meinem Leben fernzuhalten. Das beginnt bei hässlich beschrifteten Pflegeprodukten, die ich nur kaufe, wenn ich die Etiketten entfernen kann, geht weiter bei der nahezu schon zwanghaften Reduktion von optischen und akustischen Reizen in meiner Umgebung. Dann optimiere ich meine Kleider, die alle zueinander passen müssen, auch wenn ich die Teile gar nicht zusammen trage. «Rot und Petrol geht gar nicht zusammen. Grau und Blau ist mir ein Graus. Schwarz und Pink der Horror. Mattblau und Tintenblau nur hässlich.» usw. klingt es in meinem Kopf. Weiter muss in meiner Wohnung alles genau geordnet sein, so wie es mir gefällt. Ich bin super ordentlich und sauge jeden Tag die Staubflocken weg. Ok. So weit so gut. Dieser Perfektionismus allerdings verschlingt in meinem Leben Unmengen an Energie, Zeit und Geld. Er ist unglaublich anstrengend. Er war mir – früher mal – eine Hilfe. Doch heute darf das Weiss abgelehnte Dinge erhellen. Alle Farben (auch im übertragenen Sinn) dürfen da sein. Das weisse Licht bescheint die Dinge, die ich weghaben will. Meine Schatten werden silberhell beleuchtet und zeigen sich. Alle Farben des Regenbogens sind willkommen.
Und bei dir so?
Alles Liebe, Barbara
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